Hund-Mensch-Beziehung – Eine ganz besondere Verbindung
Kurz-Interview zur Hund-Mensch-Beziehung mit dem ehemaligen Rettungshundeführer Rolf Frasch
Rolf Frasch war Lawinen - und Rettungshundeführer und ist Inhaber der Hundebergschule „Hund am Berg“ im bayrischen Oberhausen. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich neben der Hund-Mensch-Beziehung auch professionell mit dem Thema Hundeausbildung und arbeitete unter anderem an Studien der Ludwig-Maximilians-Universität München mit, die sich mit der Belastung von alpinen Rettungs- und Lawinenhunden beschäftigte. Hierfür wurde ihm von der Bayrischen Staatsregierung der Tierschutzpreis 2006 verliehen. Er gibt uns spezielle Einblicke in die Hund-Mensch-Beziehung mit einem Rettungshund und Tipps für die eigene Bergwander-Tour mit dem Vierbeiner.
Wie wichtig ist die Hund-Mensch-Verbindung?
„Die Partnerschaft zwischen einem Rettungshundeführer und seinem Hund ist eine ganz besondere. Diese Hund-Mensch-Beziehung fußt nicht nur auf gegenseitigem Vertrauen, sondern auch auf einem guten Gespür für einander. So gut wie der Hund seinen Menschen, sein Herrchen, kennt und Blicke sowie Gefühls- und Stimmlagen zu deuten weiß, sollte auch der Rettungshundeführer seinen Hund kennen. Gerade mit Blick auf die Ausdauer, die ein Hund bei seiner Arbeit mitbringen muss. Herrchen und Frauchen müssen hierfür sensibilisiert sein. Denn das Suchen und Finden von im Schnee verschütteten Menschen ist für den Hund zwar ein Spiel, welches ihm sehr viel Spaß macht und ihn motiviert, aber auch unter härteren Witterungsumständen sehr anstrengend sein kann. Da sollte man als Hundeführer genau gucken, wann der Vierbeiner eine Pause braucht.“
Tipps von Rolf Frasch für einen gelungenen Ausflug in die Berge:
Wie bereitet man sich am besten vor?
„Genauso wie wir Menschen Proviant brauchen, sollte auch für den Hund an ausreichend Futter und Wasser gedacht werden. Ebenfalls eine Decke zum Drauflegen für die Rast sollte nicht fehlen, je nachdem wie kalt der Boden und die Temperaturen allgemein sind.“
Auf was sollte man besonders achten?
„Prinzipiell sollte man das Gelände, das man erwandert oder besteigt, gut kennen und beherrschen. Aufgrund der engen Hund-Mensch-Bindung überträgt sich jedes Gefühl des Menschen auch auf den Hund. Heißt: Wenn man selbst unsicher oder gestresst ist, kann man nicht noch dem ebenfalls unsicheren und gestressten Hund gerecht werden.“
Was ist Ihr Leitmotto, wenn Sie mit einem Hund in den Bergen sind?
„Grundsätzlich gilt immer: Was dem Menschen nicht guttut, schadet auch dem Hund.“