Kleine Hundeschule – Hunde besser verstehen
Dr. Wieland Beck ist der Arzt, dem die Hunde vertrauen. Bereits seit fast 20 Jahren ist Dr. Beck als Facharzt für Kleintiere und Parasitologie in München tätig. Zudem war er mehrere Jahre TV-Tierarzt und Teil des Teams der VOX Doku „Menschen, Tiere und Doktoren“. Dabei agierte der Experte für Körpersprache von Hunden – anders als in der Humanmedizin üblich – nicht nur als Veterinär, sondern zugleich auch als Chirurg, Geburtshelfer, Zahnarzt und Internist. Und: Manchmal sogar ganz nebenbei auch noch als „Seelentröster“ für besorgte Besitzer. Um derart vielfältig zu arbeiten ist es wichtig sich mit vielen verschiedenen Tierarten auszukennen. Inzwischen hat Dr. Beck es geschafft: Er beherrscht die Körpersprache von Hund, Katze und Co. aus dem Effeff. In unserer Rubrik „Kleine Hundeschule“ klärt uns der Veterinärmediziner jeden Monat auf, was bestimmte körpersprachliche Signale unseres Hundes zu bedeuten haben.
Hund fährt Schlitten – möglicherweise sind die Analdrüsen entzündet
Manchmal rutschen Hunde mit ihrem Hinterteil über den Boden. Dieses Schleifverhalten nennt man auch „Schlittenfahren“. Meist ist derartiges Reiben am Boden ein untrügliches Zeichen dafür, dass die sogenannten Analdrüsen Ihrem Hund Kummer bereiten. Diese Drüsen haben rechts und links neben dem After des Hundes Ausführungsgänge und enthalten ein Sekret, das meist beim Kotabsatz abgegeben wird. Das Analdrüsensekret dient Ihrem Hund zur Markierung seines Reviers und bildet die individuelle Duftmarke Ihres Vierbeiners. Verstopfen nun beispielsweise aufgrund einer Entzündung infolge einer bakteriellen Infektion die Gänge der Drüsen, dann kann das Sekret nicht mehr abfließen. Manchmal bildet sich dadurch auch eine Fistel an dieser Stelle durch die das Sekret sich einen Weg nach außen bahnt. Die Folge: Ihr Hund empfindet brennende Schmerzen, die er versucht durch das Rutschen zu lindern. Es ist wichtig, dass Sie, als Besitzer, in dieser Situation schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, der die Ausgänge der Analdrüsen Ihres Hundes freispült und Ihrem Liebling ggf. zusätzlich ein Antibiotikum verabreicht, damit die Analdrüsenverstopfung und das damit verbundene Schlittenfahren schnellstmöglich eingedämmt werden können.